Prozesse gegen den IS und Aufarbeitung
Vielleicht seid ihr schon an den Stationen Großer Plan oder Sprechende Laternen gewesen. In diesem Fall wisst ihr bereits, dass im Jahr 2014 der selbsternannte Islamische Staat (IS) den Völkermord an der ethno-religiösen Gemeinschaft der Ezid_innen in der Region Sinjar im Nordirak begonnen hat. Es kam zu Massenexekutionen mit tausenden Todesopfern. Über 6.400 Menschen, meist Frauen und Kinder, verschleppte und versklavte der IS. Bis heute fehlt von ca. 1.800 Menschen noch jede Spur. Viele Celler_innen wissen, dass am Oberlandesgericht (OLG) Celle IS-Prozesse verhandelt werden. Ob durch Artikel in der Celleschen Zeitung (CZ), das hohe Polizeiaufkommen an den Verhandlungstagen oder durch den Verkehrsstau, der durch die hohen Sicherheitsmaßnahmen entsteht.
Doch wisst ihr, warum IS-Prozesse gerade in Celle am Oberlandesgericht verhandelt werden? Was denkt ihr, ist die Aufgabe des Oberlandesgerichts Celle? Schreibt eure Vermutungen unten auf und hört anschließend die erste Audiospur, in der uns Andreas Keppler (Pressesprecher und Richter am OLG Celle) die Aufgaben des OLG Celle erklärt.
Schreibe hier deine Vermutungen zum OLG Celle auf.Andreas Keppler (1) über die Zuständigkeiten der Gerichte:
Vergleiche deine vorherigen Vermutungen mit den Ausführungen von Herrn Keppler. Stimmen sie überein? Tauscht euch kurz darüber in Gruppen aus.
Nachdem wir nun wissen, was die allgemeine Aufgabe des OLG Celle ist, wollen wir uns eingehender mit den IS-Prozessen beschäftigen, die an diesem verhandelt werden. Dabei beantwortet Herr Keppler uns zentrale Fragen zu den Rahmenbedingungen der Prozesse, den Anklagepunkten und zu den Angeklagten. Zudem schildert er den Prozess gegen die IS-Rückkehrerin Romiena S., der im Jahr 2022 am OLG Celle verhandelt wurde, um uns einen detaillierteren Einblick in einen IS-Prozess, dessen Hintergründe und Verlauf, zu geben.
Andreas Keppler (2) erläutert, warum die IS-Prozesse in Celle stattfinden und berichtet über das Gerichtsverfahren gegen Abu Walaa:
Andreas Keppler (3) über das Gerichtsverfahren gegen Romiena S.: